Bei Kopfschmerzen: Hausarzt oder Spezialist?

J. Lutz / Februar 2013

Fast jeder Mensch leidet gelegentlich unter Kopfschmerzen, besonders, wenn er krank, übermüdet oder sonst belastet ist. Die  meisten Kopfschmerzen verschwinden von selbst oder sind mit einfachen Hausmitteln oder nicht rezeptpflichtigen, so genannten OTC-Medikamenten zu behandeln. Es ist selten nötig deswegen einen Arzt zu konsultieren.

Wann sollte man einen Arzt kontaktieren? Bei

  • häufigen Kopfschmerzen
  • Kopfschmerzen, die nicht auf OTC-Medikamente ansprechen
  • Kopfschmerzen, die im Alltag erheblich stören
  • Kopfschmerzen, die möglicherweise gefährlich sein könnten (siehe “gefährliche Kopfschmerzen“)


Ihre Ärztin wird die Art Ihrer Kopfschmerzen auf Grund der Beschreibung (Anamnese) und einer gründlichen Untersuchung diagnostizieren und entscheiden, ob weitere Untersuchungen notwendig sind.

Da die meisten Hausärzte nicht sehr viel Zeit zur Verfügung haben, lohnt es sich, vor der ersten Konsultation die Art der Kopfschmerzen schriftlich zu dokumentieren, wie zum Beispiel: Wann haben die Schmerzen angefangen? Wie lange dauern sie und wie häufig treten sie auf? Wie läuft ein Anfall bei mir ab? Gibt es auslösende Faktoren? Dies geschieht am besten in der Form eines Kopfwehkalenders, der Ihrem behandelnden Arzt ausserordentlich hilfreich sein kann.

Gibt es gewisse Verdachtsmomente, wird Ihr Arzt eine weitere Konsultation bei einem Neurologen, einem Spezialisten für Erkrankungen des Nervensystems, empfehlen, um eine gefährliche Erkrankung auszuschliessen.

Je nachdem wird eine Untersuchung mittels Computertomographie (CT) oder Kernspintomographie (MRI) vorgeschlagen. Normale Röntgenbilder des Schädels helfen bei Kopfschmerzen nicht weiter. Auch ein EEG (Elektroenzephalogramm/Hirnstrommessung) ist nicht nötig, sofern Sie keinen Bewusstseinsverlust im Zusammenhang mit den Kopfschmerzen erlitten haben.

Wenn eine Diagnose feststeht, wird der Arzt nicht medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten, wie z.B. Entspannungsübungen und Verhaltensregeln, sowie medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten mit Ihnen besprechen und zusammen mit Ihnen einen Therapieplan erstellen.

Sollten sich Ihre Kopfschmerzen trotz dieser Behandlung verschlimmern oder häufiger werden, bitten Sie um eine Überweisung an eine Kopfwehspezialistin. Dasselbe gilt im Fall einer steigenden Einnahme von Schmerz- und/oder Migränemedikamenten, was auf durch die Medikamente mitverursachte Kopfschmerzen deuten kann.