Migräne in der Menopause
G. Merki / Februar 2013
Migräne in der Menopause
Weil keine Follikelreifung mehr stattfindet, bleiben die Oestrogenspiegel in diesem Lebensabschnitt auf konstant niedrigem Niveau. Dies trägt bei manchen Migräneleidenden zu einer Besserung mit Rückgang von Anfallshäufigkeit und -stärke bei.
Besonders Frauen die unter einer echten menstruellen Migräne gelitten hatten, fühlen sich häufig in der Menopause ganz wesentlich erleichtert. Sehr selten tritt eine Migräne in dieser Lebensphase neu auf.
Hormonersatztherapie
Bei dieser Behandlungsart werden Präparate, welche Oestrogene und Gestagene enthalten, als Tablette, Pflaster oder Gel angewandt. Hormone sind indiziert zur Behandlung von menopausalen Beschwerden, wie Wallungen, Schlafstörungen, Reizbarkeit. Zudem können sie den Knochenabbau (Osteoporose) verlangsamen und dem Schutz der Blutgefässe vor Arteriosklerose dienen.
Falls eine Hormonersatztherapie wegen Migräne durchgeführt werden muss, sind kontinuierlich durch die Haut aufgenommene Hormone (Pflaster, Gel) vorzuziehen, da der Blutspiegel bei dieser Anwendungsart weniger schwankt als unter Tabletteneinnahme.
Eine in der Menopause rückläufige Migräne kann sich manchmal durch die Hormonersatztherapie wieder verschlechtern. In einem solchen Fall sind Vor- und Nachteile der Behandlung abzuwägen. Dabei sind die subjektive Ausprägung der hormonalen Ausfallserscheinungen sowie das individuelle Osteoporoserisiko gegenüber der Häufigkeit, Schwere und dem Ergebnis der bisherigen, hormonfreien Behandelbarkeit der Migräneanfälle zu gewichten.